Suchen & Finden

Viele sprechen vom „Kanu“, meinen aber oft ganz unterschiedliche Boote – denn der Begriff Kanu umfasst mehrere Bootstypen mit jeweils eigener Geschichte, Bauweise und Einsatzweise. Grundsätzlich unterscheidet man vor allem zwischen Kanadier und Kajak, daneben gibt es moderne Mischformen wie offene Kajaks und Sit-on-top-Modelle, die besonders bei Einsteigern beliebt sind.

Kanu 400bDer Kanadier, auch als offenes Kanu bekannt, stammt ursprünglich von den indigenen Völkern Nordamerikas. Diese Boote wurden traditionell aus Birkenrinde oder ausgehöhlten Baumstämmen gefertigt und dienten dem Transport von Menschen, Ausrüstung und Jagdgut über Flüsse und Seen. Typisch für den Kanadier ist die offene Bauweise und das einblättrige Stechpaddel, mit dem meist kniend oder sitzend gepaddelt wird. Kanadier bieten viel Platz, sind sehr kippstabil und eignen sich hervorragend für gemütliche Touren mit Familie oder viel Gepäck auf ruhigem Gewässer.

Das Kajak hingegen hat seinen Ursprung bei den Inuit in der Arktis. Diese entwickelten schlanke, geschlossene Boote, deren Gerüst aus Holz bestand und mit Tierhäuten bespannt wurde. Kajaks waren für die Jagd auf offenem Meer konzipiert – sie mussten schnell, leise und beweglich sein. Auch heute noch zeichnen sich Kajaks durch ihre niedrige, geschlossene Form aus. Gepaddelt wird mit einem Doppelpaddel im Sitzen. Moderne Kajaks sind sportlich, wendig und ideal für Wildwasser, Küstenfahrten oder lange Streckentouren – allerdings bieten sie meist weniger Stauraum als Kanadier und erfordern etwas mehr Technik. Zudem kippen sie leichter als die größeren und damit meist breiteren Kanadier.

Kajakfahrer im WildwasserZwischen diesen beiden klassischen Bootstypen gibt es mittlerweile zahlreiche Übergangsformen. Offene Kajaks kombinieren die Zugänglichkeit eines Kanadiers mit der Paddeltechnik des Kajaks: Man sitzt offen im Boot, nutzt aber ein Doppelpaddel. Diese Boote sind meist kompakter, wendiger und sehr einsteigerfreundlich – ideal für entspannte Ausflüge auf ruhigem Wasser. Ebenfalls beliebt sind sogenannte Sit-on-top-Kajaks. Hier sitzt man nicht im Boot, sondern obendrauf auf einem hohlen Bootskörper, der nach oben eine Wanne mit Sitz bildet. Das Boot hat meist Abflusslöcher, sodass eindringendes Wasser einfach wieder abläuft. Sit-on-top-Modelle sind sehr kippstabil, unsinkbar und bieten ein besonders freies, unkompliziertes Paddelgefühl. Sie sind ideal für warme Tage, Badepausen, zum Angeln oder für Touristen, die einfach mal lospaddeln wollen – ohne Technik oder Vorerfahrung.

Wir bei Flussabenteuer.at fahren meist mit Kanadiern, da sie ermöglichen, dass mehrere Personen in einem Boot sitzen und auch noch Gepäck mitgenommen werden kann. Kajas sind die Ausnahme. Seit kurzem besteht in den March-Thaya-Auen  auch die Möglichkeit, eine Tour per Sit-on-Top-Kajak zu machen.

Zwei an Land liegende Kanadier neben einem LagerfeuerDie meisten unserer Boote sind aus Polyethylen (PE). Sie haben den Vorteil, dass sie ziemlich unempfindlich und daher für Strecken mit Grundberührung bestens geeignet sind. Teilweise sind auch Glasfieberkunststoffboote (GFK) im Einsatz, vor allem auf den Strecken, wo Grundberührung die Ausnahme ist. Sie sind schneller und liegen besser im Wasser, weil das Material steifer ist, aber beim An- und Ablegen muss man auf Steine achten, die den Bootskörper beschädigen könnten. Aufblasbare Kanus sind nocheinmal etwas Spezielles. Sie haben den Vorteil, dass sie sehr wendig und somit auch leicht zu steuern sind. Zudem liegen sie nicht so tief im Wasser, weshalb sie nicht so leicht Grundberührung haben. Der Nachteil ist, dass sie sich leicht aus der Spur bringen lassen, sei es beim Steuern oder durch stärkeren Wind. Oft hilft eine kleine Finne am Heck, wo sie fehlt, ist man manchmal etwas gefordert. Die Wendigkeit ist aber bei den Strecken rund um Lednice ein großer Vorteil, weil man so leichter den im Wasser liegenden Bäumen ausweichen kann.

In Summe hat jede Bootsart ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich fahre am liebsten zu mehrt mit Kanadiern, weshalb auch 95% aller Touren bei uns mit Kanadiern stattfinden. Wenn euch die verschiedenen Bootstypen interessieren, kann ich euch Touren in den March-Thaya-Auen (GFK), sowie auf der tschechischen Thaya (PE und aufblasbare Boote) ans Herz legen. Ich freue mich, euch dort zu sehen!

 

 

Newsletter

Hotline

Sticker mit einem Hinweis auf die Hotline 0699 1 336 336 1