Suchen & Finden

Auf unseren Touren bekommen wir viele Tipps und farbige Schilderungen über Flussabschnitte, die wir noch in unser Programm aufnehmen könnten. Oft führt das zu tiefergehenden Recherchen und manchmal auch zu Probefahrten und Lokalaugenscheinen. Das ist sehr gut, denn noch sind wir nicht dort angelangt, dass wir unser Angebot für so komplett halten, dass wir keine neuen Strecken mehr dazunehmen würden. Im Folgenden möchte ich euch einen Einblick geben, was eine Kanu-Strecke alles "können muss", um in unser Programm aufgenommen zu werden.

Die Sache ist nicht so einfach, wie es manchmal aussieht. Da wäre zunächst einmal die Entfernung zu einem nähergelegenen Ballungsraum. In den meisten Fällen ist das derzeit noch Wien. Meiner Erfahrung nach sind unsere Kunden bereit, max. 1,5 Stunden mit dem Auto zu einer Kanustrecke für einen Tagesausflug anzufahren. Die Überlegung dabei ist, dass man das ja nach der Tour und meist auch einer kleinen Stärkung ja auch wieder zurück fahren muss. Alles darüber hinaus würde eine Übernachtung vor Ort, oder sogar zwei, nahelegen. In diesem Umkreis um Wien wird es schön langsam eng, weil schon viele mögliche Strecken schon im Angebot sind, und das liegt nicht nur an der Entfernung.

Der Fluss und seine Aulandschaft sollte nämlich natürlich auch für naturkundlich interessierte Mitfahrende interessant sein. Schließlich ist ja der Hauptgrund, warum wir diese Touren anbieten, die Menschen für die Natur rund um unsere Flüsse zu begeistern. Eine geradlinig regulierte Strecke ohne nennenswerte Bewuchsstreifen am Ufer ist dann auch schlichtweg zu uninteressant für uns und auch die meisten unserer Teilnehmenden.

Schönes Flussufer der Mosoni DonauWas als nächstes dazu kommt ist, dass die Strecke anfängertauglich sein sollte oder sich zumindest auch für ambitionierte Anfänger oder für "das zweite Mal" eignet. Die Strömung darf stärker sein, dann sollte man allerdings bei normalem Wasserstand stehen können. Ist das nicht gegeben, dann sollte die Strömung eher schwach sein. Ein schnell fließender und tiefer Fluss kann für Anfänger leicht überfordernd sein, vor allem, wenn ein unfreiwilliges Flussbad passiert. Wenn dann auch noch die Ufer unwegsam sind, und man ein Boot dort schwer an Land bekommt, um es auszuleeren, dann wird es überhaupt spannend. Meist zu spannend für Erstfahrer.

Ist all das gegeben, kommen wir noch zur praktischen Umsetzung: unsere Touren sind in den meisten Fällen von langer Hand geplant. Boote werden gemietet, Taxis bestellt, Heurigentische reserviert. Alles kann man nicht planen. Das Wetter zum Beispiel ist in den meisten Fällen gottseidank kanutauglich, allerdings entzieht es sich erfolgreich der Kontrolle meines Organisationstalentes. Deshalb ist es wichtig, dass eine zweite Unbekannte halbwegs verlässlich ist: der Wasserstand. Führt der Fluss nicht halbwegs verlässlich, zumindest zu einer bestimmten Jahreszeit, genug Wasser zum Kanufahren, eignet er sich ebenfalls schlichtweg nicht für unser Programm und Streckenangebot. Zudem könnte ein regelmäßiges Zuviel an Wasser die Teilnehmdenden in Gefahr bringen und ist leider auch nicht erwünscht, so schön und beeindruckend es vom Ufer auch aussieht. In meiner Anfangszeit hab ich hier noch Experimente gewagt, allerdings haben mich die enttäuschten Kundengesichter bei Absagen und Verschiebungen dann umdenken lassen. Solche Strecken haben im Programm nichts mehr verloren.

Boot auf einer Schotterinsel auf der Tschechischen ThayaLast but not least - die Boote: ich muss eine Möglichkeit haben, genügend Boote für den betreffenden Flussabschnitt organisieren zu können. Ich lasse die Boote immer von Dritten bereitstellen, die entweder ohnehin vor Ort sind oder aber die Boote dort hinschaffen wo wir fahren möchten. Finde ich da niemanden, der das macht für mich, fällt die Strecke leider auch durch. Das Bereithalten eigener Boote habe ich schon öfters überlegt, aufgrund des Aufwandes, der sich dadurch organisatorisch für unser kleines Unternehmen ergibt, jedoch bisher immer auch wieder verworfen.

Sollte dir jetzt beim Lesen trotzdem noch ein Fluss in den Sinn gekommen sein, der all diese "Killerfragen" der vorigen Absätze überstanden hat, dann freu ich mich, wenn du mich das wissen lässt. Ich staune immer wieder, wo dann auf einmal durch Zufall wieder neue Strecken auftauchen, die - wie zum Beispiel die Schlossthaya in Tschechien - auch zu regelrechten Kundenhits avancieren. Also nur zu, meldet euch bei uns!

P.S.: ich habe schon wieder neue Strecken entdeckt, die darauf warten, jetzt im April und Mai von uns getestet zu werden. Sobald es eine neu ins Programm schafft, lass ich es euch wissen!

Newsletter

Hotline

Sticker mit einem Hinweis auf die Hotline 0699 1 336 336 1